Zuchtzulassung bei einer Deutsche Dogge

was man alles bedenken sollte

Grundgedanke

Welcher Hund gehört in die Zucht? Wie erkennt man einen guten Zuchthund? Was sind die Zuchtvoraussetzungen? Es gibt sehr viele Fragen, die sich ein Züchter vorab stellen sollte. Und eines gleich vorweg: auf diese Fragen gibt es keine einfache Antwort, denn viele Faktoren spielen bei der Zucht eine Rolle. Auch der hochprämierte Championhund muss nicht zwingend ein guter Zuchthund sein, sondern vielleicht doch der SG 3 Hund, der immer als Mitläufer galt, aber der bessere Vererber ist. Eines ist jedoch klar: Nicht jeder Hund gehört in die Zucht.

Zucht im Verein

Die Gesundheit des Zuchthundes sollte jedoch immer an erster Stelle stehen. So sind Gesundheitsuntersuchungen vor Zuchteinsatz aus meiner Sicht zwingend erforderlich. Vereine haben unterschiedliche Zuchtvoraussetzungen und auch unterschiedliche Gesundheitskontrollen. Diese Informationen stehen in der Zuchtordnung des Wahlvereins. Jedem Züchter steht es frei mehr Untersuchungen machen zu lassen, als in der Zuchtordnung steht, nur nicht weniger. Eines ist jedoch gewiss: in einem Verein werden Gesundheitskontrollen gemacht, dies wird durch die ausgehändigten FCI/VDH Papiere bestätigt. In welchem Umfang der Züchter die Gesundheitskontrollen durchführt muss von den jeweiligen Welpeninteressenten erfragt werden. Im Dialog mit dem Züchter und unter Beobachtung seiner Zuchthunde und Haltung kann man schon recht schnell die "schwarzen Schafe" von den verantwortungsbewussten Züchtern ausfiltern.

Zuchtzulassung

Im Idealfall wird der Züchter mehr als nur eine Gesundheitsuntersuchung mit seinem Hund durchführen. Aber das ist nicht alles für eine erfolgreiche Zuchtzulassung. Nach einer erfolgreichen Gesundheitsuntersuchung wird der Hund auch Körmeistern von seinem Wahlverein vorgestellt. Hier wird der Hund Punkt für Punkt beurteilt, wie dieser im Vergleich zum Standard steht. Der Bewegungsablauf wird ebenfalls beurteilt. Auch das Wesen und Sozialverhalten muss den Kriterien des Rassestandards entsprechen. Eine Zuchtzulassung ist also nicht in 5 Minuten geschehen, sondern man muss schon gute 30 Minuten dafür einrechnen. Nach der Beurteilung ziehen sich die Körmeister zur Beratung zurück und Urteilen über das Gesamtbild des zukünftigen Zuchthundes.

Zuchttauglich kann nur ein Hund sein, der die typischen Merkmale der Rasse besitzt, von ausgeglichenen Proportionen ist und in guter Verfassung vorgestellt wird. Einige verzeihliche Fehler werden ihm nachgesehen, jedoch keine morphologischen.
Die Beurteilung des Körmeisters beschränkt sich auf: zuchttauglich, Wiedervorstellung in 6 oder 12 Monaten oder zur Zucht nicht zugelassen.

Zuchtvoraussetzung des zukünftigen Züchters

Das Züchten kann man bedingt lernen. Die wichtigsten Voraussetzungen hierfür sind die Berufung zum Züchten, das kynologische Auge zur Zucht (Zuchthund im Vergleich zum Standard) und die genetischen Grundlagen.
Er muss die Intuition zum Züchten besitzen. Ein manches Mal tätigt der Züchter eine Zucht- oder Welpenwahl und kann diese in dem Moment nicht erklären. Zu einem späteren Zeitpunkt stellt sich dann in der Tat heraus, dass diese Wahl die genau Richtige war. Dieses kann nicht erlernt werden, dieses hat ein Züchter oder er wird es nie haben...
Weiterhin muss der Züchter den Fleiß zur Recherche der jeweiligen Zuchthunde besitzen und das nötige "Kleingeld", denn es kann immer mal wieder etwas unvorhergesehenes geschehen. Der Züchter sollte ein eigenes Grundstück besitzen, denn er trägt die Verantwortung nicht nur in dem Moment wo der Wurf fällt und acht Wochen danach, sondern er trägt die Verantwortung ein Hundeleben lang. So sollte er auch nach 5-7 Jahren in der Lage sein, eines seiner Schützlinge wieder aufzunehmen. Da wir in unserem Falle von Deutschen Doggen sprechen, ist ein größeres Grundstück schon eine wichtige Grundlage. Niemand kann dem Züchter garantieren, dass er in der Tat nach 9 - 10 Wochen alle seine Welpen verkauft hat, so muss auch für die heranwachsenden Hunde genügend Platz, Zeit und Geld vorhanden sein.

Entgegen mancher Meinungen, dass man mit Züchten Geld verdienen kann, so sei diesem gesagt, dass bei einer vernünftigen Zucht dieses nicht gelingt. Bis der Hund das Zuchtalter erreicht hat, einige Ausstellungen erfolgreich absolviert hat, die Gesundheitskontrollen erfolgreich bestanden hat und zur Zucht vorgestellt wird, haben schon einige Tausend Euro den Besitzer gewechselt. Dann hat man noch nicht die Deckvorbereitungen, das Deckgeld und die Deckfahrt bezahlt. Eine gedeckte Hündin ist keine tragende Hündin, eine tragende Hündin ist noch keine werfende Hündin ... es kann soviel geschehen. Für uns ist eine Geburt immer wieder ein Wunder der Natur - erst Recht, wenn alles positiv und glatt verlaufen ist.