Magenumdrehung bei der Deutschen Dogge

eine der häufigsten Todesursachen

Es kann lebenswichtig für Ihren vierbeinigen Freund sein, eine drohende Gefahr der Magenumdrehung rechtzeitig zu erkennen. Gerade bei der Magendrehung beginnt ein Wettlauf mit der Zeit gegen den Tod, eine Erkennung im Frühstadium kann das Leben Ihres geliebten Hundes retten.

Versuchen Sie niemals, Ihrem Hund in dieser Situation selbst zu helfen! Sie müssen nur dringend in der Lage sein, das Krankheitsbild selbst erkennen können, um rechtzeitig tierärztliche Hilfe herbei zu rufen.

Warum geschieht eine Magenumdrehung

Es wird schon seit vielen Jahren nach der Ursache der Magenumdrehung geforscht. Leider nur mit mäßigem Erfolg, so dass wir bei dem "Warum?" nur auf die Erfahrungswerte mancher Züchter zurückgreifen können.
Falsche Fütterung (nur einmal am Tage eine große Portion) soll seit Jahren die Hauptursache einer Magenumdrehung sein. Daher füttern viele Doggenzüchter auch zwei mal am Tag ihre Hunde. Aber auch bei dieser Fütterungsart sind Magenumdrehungen entstanden.
Auch das Trockenfutter sollte lange Zeit "Schuld" an einer Magenumdrehung sein, da es sich recht lange zum Verdauen im Magen befindet. Aber auch Hunde mit Frischfleischfütterung und BARF-Fütterung erlitten Magenumdrehungen.
Jahrelang wurde davor gewarnt, dass nach der Fütterung die Hunde Ruhen sollen und übermäßige Bewegungen sollten vermieden werden. Eine aktuelle Untersuchung weist dagegen darauf hin, dass mäßige Bewegung nach dem Fressen sogar der Magendrehung entgegen wirken soll.
Auch wurde mir in der Universität Utrecht vermittelt, dass Stress beim Hund ein sehr großer Faktor einer Magenumdrehung ist. Häufig beobachtet, wenn in der Familie Stress ist (wie z.B. Streit, Trennung, Umzug...)

Bei all diesen Dingen muss beachtet werden, dass nur kurze Sequenzen aus dem Leben des Hundes begutachtet wurden. Wichtig ist das Gesamtpaket - das Gesamtleben des Hundes zur Analyse einer Magenumdrehung mit einzubeziehen. Nach unseren Gesprächen gehören meist das auftreten von mehreren Faktoren zusammen, dass eine Magenumdrehung ausgelöst wird.
Beispiel: Wenn ich einen sensiblen Hund habe, war mit diesem auf Ausstellung und habe ihn gleich nach der Ankunft zu Hause (also nach einem psychisch anstrengenden Tag) zu viel Futter gegeben.

Risikofaktoren für eine Magendrehung

  • Zugehörigkeit zur großen Hunderasse
  • schwaches Bindegewebe
  • ein schmaler hoher Brustkorb, wo der Magen Platz zum Drehen hat
  • Sensibilität der Hunde (z.B. ängstliche, schnell erregbare, hyperaktive Hunde)
  • Wann geshieht eine Magenumdrehung?

    Nach Gesprächen mit der Universitätsklinik Utrecht (NL) wurde mir laut deren Aufzeichnungen bestätigt, dass die meisten Magenumdrehungen NACHTS geschehen. Dann also, wenn die Familie und damit auch der Hund in Ruhe kommt.
    Die Frage nach dem Warum blieb leider unbeantwortet.

    Das Erscheinungsbild

    Gerade bei großen Hunden kommt die lebensbedrohlich Magendrehung plötzlich und entwickelt sich dramatisch rasend. Nicht selten denkt der Besitzer zunächst an eine Vergiftung, wenn der Hund unruhig wird, anfängt zu speicheln, zu würgen, versucht zu erbrechen. Manche Hunde fangen an, vermehrt Wasser zu trinken, welches sofort wieder, oftmals in einem Schwall, erbrochen wird. Das Tier steht auf, legt sich hin, zeigt zunehmend Anzeichen von Schmerzen. Der Bauch des Tieres schwillt an. Es kommt zu starken Gasbildungen, die Magenerweiterung nimmt zu. Der Leib bläht immer mehr auf. Der Hund würgt immer heftiger, ohne dass er erbrechen kann. Er steht mit hängendem Kopf, stark speichelnd und oftmals breitbeinig da. Nachdem die Schmerzen zunächst zunehmen, wird der Hund dann ruhiger, legt sich hin, gibt aber klagende Laute wie Winseln von sich. Oftmals würgt er kaum noch. Doch dies ist kein Anzeichen, dass es dem Hund besser geht. Seien Sie nicht beruhigt!! Dafür gibt es keinen Grund!! Eine schwere Kreislaufstörung ist die Folge der Magendrehung! Diese kann zu einem tödlichen Kreislaufschock führen!

    Höchste Eile ist geboten, einen Tierarzt aufzusuchen, denn sonst ist Ihr Tier verloren! Den Tierarzt trifft keinerlei Schuld, wenn sein Patient, der erst im Endstadium in der Praxis eingeliefert wird, unter seinen Händen stirbt! Wenn der Tierarzt den Hund bei den ersten Krankheitszeichen zur Behandlung und Operation bekommt, besteht Hoffnung auf Heilung!

    Was passiert bei einer Magenumdrehung

    Der aufgegaste und/oder mit Futter überladene Magen dreht sich im Uhrzeigersinn um die Speiseröhre herum. Die Folge ist ein teilweiser oder auch völliger Verschluss von Speiseröhre und Magenausgang.

    Der Magen wird sozusagen abgeklemmt, und durch die Einwirkung der Magensäure auf das Futter entsteht Gas, das den Magen immer mehr aufbläht, da es nicht entweichen kann. Die Milz, die mit dem Magen über eine dünne Gewebeplatte, das sog. Netz verbunden ist, kann sich übrigens mitdrehen. Es entsteht ein lebensbedrohlicher Zustand.

    Besonders häufig sind grosse Hunderassen betroffen, also auch unsere geliebte Deutsche Dogge, die Magendrehung kann aber auch bei mittleren und kleinen Hunden auftreten.

    Behandlung

    In den allermeisten Fälle ist ein Operation notwendig, um den verdrehten Magen wieder in seine richtige Lage zurückzuführen. Zuerst muss der Hund aber stabilisiert werden, d.h. das Gas aus dem aufgeblähten Magen entfernt werden. Entweder wird der Tierarzt mit einer Kanüle das Gas durch die Bauchwand ablassen, oder aber versuchen, eine Magensonde zu schieben. Sehr wichtig ist auch eine Schocktherapie mittels schnell laufenden Infusionen. Dann kann der Hund operiert werden. Die Operation sieht so aus, dass der Magen geleert und in seine normale Lage zurückgelegt wird. Es gibt Tierärzte, die den Magen nicht in seiner normal-anatomischen Lage befestigen. Nach der Operation besteht noch für ca. drei Tage die Gefahr, dass der Hund erneut Herzrhythmusstörungen bekommt, die gegebenenfalls auch noch tödlich sein können.

    Das Leben nach der OP

    Der Eingriff an den Magen darf von dem Besitzer nicht unterschätzt werden. Auch wenn der Hund nach einigen Tagen wieder ein gutes klinisches Bild zeigt, so hat er eine große Bauch OP hinter sich. So ist in den nächsten Wochen leichte Kost, aufgeteilt in sehr vielen kleinen Portionen über den Tag verteilt angesagt. Eine Dogge benötigt gut und gerne 6 Monate zur Erholung von der Magen OP. Die aufgeteilte Fütterung (3-4 mal am Tag) soll danach ein Leben lang bleiben.

    Wichtig bei Anschaffung des Hundes zu klären:

  • Kann mein Tierarzt eine Magenumdrehung operieren?
  • Welche Technik benutzt er dazu? Näht er beispielsweise den Magen an der Bauchdecke fest?
  • Wie lange dauert die Fahrt zur nächsten Tierklinik?
  • Hier die Symptome aufgelistet

  • der Hund würgt weißen Schaum
  • verweigert das Essen
  • bekommt einen stark aufgeblähten Bauch
  • der Rücken zieht sich auf (Karpfenrücken) und bekommt eventuell eine Bürste (Anzeichen von Schmerzen)

  • Bitte sofort den Tierarzt aufsuchen!
    Soll der Hund eine Überlebungschance erhalten, so muss innerhalb von 6 Stunden operiert werden!

    Quellenangabe/Bildquelle: (1): Tierärztliche Klinik für Kleintiere Camp
    (2) http://de.wikipedia.org/wiki/Magendrehung#Klinische_Symptome
    (3): http://en.wikipedia.org/wiki/File:GDV_x-ray.JPG