Ernährung der Deutschen Dogge
der richtige Start ins Leben
Bei dem Thema Fütterung können sich allein schon zwei Züchter streiten. Es ist ein heikles Thema und jeder hat sicherlich seine eigenen Erfahrungen gemacht. Wenn man zwei Züchter zum Thema Fütterung fragt, dann werden diese Ihnen von Ihren persönlichen Erfahrungen berichten. Diese werden, im Zusammenhang mit den Hunden des jeweiligen Züchters auch stimmen. So ist es überhaupt nicht ungewöhnlich, wenn dann nach der Frage zur Fütterung ein Züchter antwortet: "Um Gotteswillen, doch nicht etwa das Futter XY!" ... XY könnte jedoch für Ihren Hund doch die richtige Wahl sein, da Ihr Hund vielleicht von einem anderem Züchter kommt.Grundsätzliches
Da die Deutsche Dogge eine Riesenrasse ist und in dem ersten Jahr den größten Wachstumsschub hinter sich bringt (auf dem Foto ist der linke Hund 12 Monate alt und der rechte Welpe 7 Wochen) ist nun dem aufmerksamen Leser klar, dass auch bei der Ernährung Obacht gegeben werden muss.Genau wie ihre Halter brauchen Hunde ausgewogene Kost, um in Form zu bleiben. Besonders auf den richtigen Eiweiß- und Fettgehalt sollte geachtet werden – außerdem auf Kohlenhydrate, dreizehn verschiedene Vitamine und zwanzig unterschiedliche Mineralstoffe. Dabei müssen die Nährstoffe nicht nur in den richtigen Mengen vorhanden sein, sondern auch im richtigen Verhältnis zueinander stehen. Denn nur so ist der Speiseplan wirklich ausgewogen und entspricht ernährungswissenschaftlichen Standards.
Kein Hund kann ausschließlich mit Muskelfleisch ernährt werden. Auch die Vorfahren unserer Haushunde haben nach erfolgreicher Jagd nicht nur Muskelfleisch gefressen, sondern innere Organe, Mageninhalt, Haut, Fell u.a.. So wurden sie mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt. Eine Ernährung mit Muskelfleisch würde man als Fehlernährung bezeichnen.
In den letzten Jahren ist mir aufgefallen, dass bei den unterschiedlichen Farbschlägen der Deutsche Dogge unterschiedliches Futter in Bezug auf Eiweiß und Calcium benötigt wird. Wenn Sie ein Futter von Ihrem Züchter empfohlen bekommen, so versuchen Sie dieses beizubehalten. Hier fällt mir immer wieder der Satz: "Never change a running system." ein, der in Bezug auf Fütterung sehr passend ist.
Trockenfutter-Fütterung
Es gibt drei grundsätzlich unterschiedliche Arten der Fütterung. Als erstes und das meist gewählte Futter eines privaten Hundebesitzers ist das Trockenfutter. Hier braucht sich der Hundebesitzer nicht viel um die Zusammensetzung kümmern. Alles ist bereits vorgemischt. Lediglich die Fütterungsmenge ist hier sehr zu beachten.Angesehene Hersteller von Fertignahrung garantieren, dass ihre Produkte in Zusammensetzung und Qualität ernährungswissenschaftlichen Standards entsprechen. Und im reichhaltigen Angebot finden sich verschiedenste Variationen für jeden Geschmack.
Fertigprodukte für Hunde sind entweder Alleinfuttermittel, die ohne weitere Zusätze außer Wasser eine ausgewogene Kost garantieren oder Ergänzungsfuttermittel, die noch durch Dosennahrung, Getreideflocken o.ä. ergänzt werden müssen. Entsprechende Hinweise finden Sie auf den Verpackungen.
Bei der Herstellung von Trockennahrung wird den Bestandteilen die Feuchtigkeit entzogen, so dass das Produkt leicht zu handhaben und gut zu lagern ist. Man kann Trockennahrung direkt aus der Packung füttern oder vorher Wasser hinzufügen.
Frischfleisch-Fütterung
Dann gibt es die Frischfleischfütterung. Hier findet gewolfter Pansen, Mischfleisch, Rotfleisch u.v.m. seinen Einsatz. Hinzugefügt werden noch Getreide- oder Reisflocken, Oele, Mineralstoffe und weitere Zusatzgaben. Für den Hundebesitzer ist hier ein höherer Kentnisstand wichtig.Die Zubereitung und Zusammenstellung von Hundenahrung erfordert große Kenntnis der individuellen Bedürfnisse Ihres Vierbeiners, des Nährstoffgehalts des Futters sowie der Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Futterbestandteilen. Auch die Zubereitungsmethode hat Einfluß darauf, ob der Körper Ihres Hundes die enthaltenen Nährstoffe aufnehmen kann.
Denken Sie daran, dass viel Arbeit, Zeit und Sachkenntnis erforderlich sind, damit die selbst zusammengestellten und zubereiteten Mahlzeiten allen ernährungswissenschaftlichen Anforderungen entsprechen. Manche Hundehalter bereiten nur gelegentlich die Mahlzeiten ihres Vierbeiners selbst zu. In diesem Fall darf die Anzahl der gewählten Futterbestandteile nicht zu hoch sein. Außerdem sollten sie schrittweise in den Speiseplan eingebaut werden, damit das Verdauungssystem des Hundes sich daran gewöhnen kann. Hunde werden unter anderem mit Fleisch, Eiern, Käse und Brot gefüttert. Falls die Ernährung Ihres Hundes in erster Linie aus diesen Komponenten besteht, sollten seine Mahlzeiten unbedingt mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert werden. Fragen Sie unbedingt Ihren Tierarzt.
BARF-Fütterung
Als letztes bleibt noch das Barfen. Die Königsklasse der Fütterung. Hier wird alles pur aus der Natur genommen. Hühnchen, Fleisch, Knochen, Gemüse u.v.m. Hier ist eine komplette Einarbeitung des Besitzers von Nöten. Hier können auch die größten Fütterungsfehler (Über- oder Unterversorgung von Mineralien...) geschehen.Egal, für welches Futter Sie sich entscheiden: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Vierbeiner stets genug frisches Trinkwasser hat. Achten Sie darauf, wie viel Ihr Hund trinkt. Wenn er ständig durstig ist, könnte das ein Anzeichen für eine Erkrankung sein. In diesem Fall sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.
Reinigen Sie die Futter- und Wassernäpfe Ihres Hundes nach jeder Mahlzeit, und bewahren Sie das Hundegeschirr nicht zusammen mit Ihrem eigenen Geschirr auf. Außerdem sollten Sie ihn niemals von einem Ihrer eigenen Teller fressen lassen!
Fütterung der Deutschen Dogge
Die Aufzucht einer Deutschen Dogge kann recht einfach sein, wenn man zu sich selbst konsequent ist und sich an bestimmte Regeln hält. Wie bereits an anderer Stelle erwähnt ist die Deutsche Dogge eine schnell wachsende Rasse. Die Geschwindigkeit des Wachstums wird unter anderem auch vom Futter bestimmt.Es ist sehr schwer den Bedarf von Hunden zu pauschalisieren. Selbst in einem Wurf ist der Futter- und Mineralbedarf einzelner Welpen sehr unterschiedlich. Wichtigste Faustregel ist, dass das Auge mit füttert. Wir schauen uns immer die Hunde an, bevor wir sie füttern. Anschauen im Sinne von: wie ist die Figur? Sind die Rippen sichtbar? Wie stehen die Vorderbeine? Wie stehen die Hinterbeine? Wie war die Bewegung in den letzten Stunden? Was wird Morgen geschehen?
Erst nach dieser Bewertung wird das Futter - bei uns Frischfleisch - angerichtet.
In den ersten drei Wochen wird die Fütterung bei einem Wurf von der Mutterhündin erledigt. Jedoch steuern wir die Ernährung der Welpen über das Futter der Mutterhündin mit. Diese Welpenfütterung beginnt nicht erst, wenn die Welpen geboren werden. Die richtige Fütterung der Mutterhündin und damit auch die der Welpen startet schon gute 4-5 Wochen vorher.
Die eigentliche Welpenfütterung beginnt im Normalfall mit der dritten bis vierten Woche. Die Welpen erhalten zu Beginn Welpenbrei mit Welpenmilch. Dies wird jedoch sehr schnell auf Welpenbrei mit Pansen gewechselt. Mit der vierten bis fünften Woche fällt der Welpenbrei weg und anstelle davon wird Trockenfutter hinzugefügt.
Die Welpen erhalten drei mal am Tag das Futter. Dies wird auch bis zum Zahnwechsel beibehalten. Danach wechselt die Fütterung in zwei mal am Tag. Unsere beste Erfahrung ist bei der Fütterung, dass wir das Trockenfutter mit Fleisch in einer Mahlzeit mischen und das morgens und abends. Dieses Gemisch bleibt von der fünften Lebenswoche bis zum Lebensende. Abwechslung erhält der Hund durch andere Zutaten, wie Nudeln, Kartoffeln, Gemüse, Eier, Joghurt u.v.m. Eine ausgewogene Ernährung ist nicht nur für den Menschen, sondern auch für den Hund sehr wichtig.
Die Menge bestimmt grundsätzlich der Hund. Abhängig davon, wie sein Stoffwechsel ist, seine Bewegung am Tag, seine Kondition... also viele Faktoren, die mit der Fütterung im direkten Zusammenhang stehen.
Unsere Hunde haben einen Futternapfständer, der altersentsprechend eingestellt werden kann. Anhand der Bilder sieht man, dass die Fütterungshaltung dadurch eine sehr angenehme für den Hund ist. So erhält der Hund eine angenehme und stressfreie Mahlzeit. Dies wird durch feste Fütterungsplätze unterstützt. Unser Jungrüde hat seinen Futterplatz rechts die Hündin links. Sie wissen dies und brauchen nicht um das Futter "kämpfen".
Wir machen auch immer feste Rituale bei der Fütterung. Bei der Herstellung des Futters sind unsere Hunde dabei. So bereitet sich der Hund und sein Magen sich auf die Fütterung vor. Je nach Alter muss sich der Hund vor dem Füttern noch kurz setzen, die Rentner haben das Recht ohne Sitz sich das Futter zu nehmen.
Feste Zeiten bei der Fütterung können wir nicht empfehlen. Die Fütterung sollte stattfinden zwischen 7:00 Uhr und 8:30 Uhr. Mittags zwischen 12:30 Uhr und 14:00 Uhr und abends zwischen 18:00 Uhr und 20:00 Uhr. Die Uhrzeiten sollten selbst immer variabel gehalten werden, sonst wird ab einer bestimmten Zeit "gestampft" und Unruhe kommt in das Haus.
Ältere Hunde
Mit zunehmendem Alter wird Ihr Hund nach und nach ruhiger und verbraucht weniger Energie. Damit er sein Idealgewicht halten kann, sollten Sie ihn genau beobachten und seine Mahlzeiten gegebenenfalls verkleinern. Das ist bei älteren Hunden besonders wichtig. Denn bei ihnen bedeutet Übergewicht eine deutlich höhere Belastung für Herz und Lunge sowie Muskeln und Gelenke.Übergewichtige Hunde haben oft eine geringere Lebenserwartung. Wird das Übergewicht Ihres Hundes krankhaft, setzt der Tierarzt ihn möglicherweise auf eine kalorienreduzierte Diät. Ältere Hunde sind anfälliger gegenüber Krankheiten. Gerade für sie kann daher eine Diät von Vorteil sein. Bei Nierenerkrankungen reduziert man beispielsweise den Phosphor- und Eiweißgehalt der Nahrung. Und bei Herzproblemen achtet man auf salzarme Kost.
Ihr Hund sollte jederzeit frisches Wasser trinken können. Achten Sie auch darauf, wie viel er trinkt: Sollte er plötzlich erheblich durstiger sein als sonst, könnte dies auf den Beginn einer Krankheit hinweisen, wie z.B. Diabetes oder eine Nierenerkrankung.
Einige ältere Hunde entwickeln eine leichte Arthritis in der Halswirbelgegend, die ihnen dann beim Fressen Schwierigkeiten bereitet. In solchen Fällen sollte man den Napf auf eine Treppenstufe oder eine entsprechende Unterlage stellen und so dem Tier das Fressen erleichtern.
Zuchttiere
Hündinnen nehmen vor allem in den letzten vier Wochen der Trächtigkeit zu, denn in dieser Zeit wachsen die Welpen besonders stark. Vergrößert man die Portionen der trächtigen Hündin zu früh, kann eine übermäßige Gewichtszunahme die Folge sein. Daraus können wiederum Probleme bei der Geburt entstehen. Ab der fünften Woche der Trächtigkeit vergrößern Sie die Portionen um 10 bis 15%. Kurz vor der Geburt sollte die Hündin dann ungefähr die Hälfte mehr fressen als normalerweise.Da sich die Gebärmutter in der Trächtigkeit stark ausdehnt, haben die Verdauungsorgane der Hündin wesentlich weniger Platz als sonst. Deshalb sollten Sie mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilen. Verwenden Sie besonders reichhaltige und schmackhafte Nahrung, damit die Hündin genug frisst, um ihren Bedarf zu decken.
Solange die Hündin ihre Welpen säugt, ist ihr Bedarf an Nährstoffen und Energie stark erhöht. In dieser Zeit wird sie bis zu drei- bis viermal so viel fressen wie normalerweise. Dadurch kann sie genug Milch für ihre Nachkommen produzieren und ihren eigenen Energiebedarf decken. Normalerweise erreicht die Milchproduktion einer Hündin drei bis vier Wochen nach der Geburt ihren Höhepunkt. Dann säugt sie ihre Welpen täglich mit einer Milchmenge, die vier bis sieben Prozent ihres Körpergewichts entspricht.
In dieser Zeit ist es ratsam, die Hündin drei- bis viermal täglich zu füttern. Sie sollte reichhaltige und besonders schmackhafte Nahrung bekommen und so viel fressen können, wie sie möchte. Dass sie sich in dieser Phase überfrisst, ist sehr unwahrscheinlich. Achten Sie besonders darauf, dass die Hündin jederzeit frisches Trinkwasser zur Verfügung hat.